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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Weeze e.V. findest du hier .

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Unsere Geschichte

„In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war das Ertrinken „in Mode“, heißt es auf der Homepage der DLRG. „Pro Jahr verloren“, so kann man dort weiter lesen, „etwa 5.000 Menschen im Wasser ihr Leben, und nur zwei bis drei Prozent der damaligen Bevölkerung konnte schwimmen. Dennoch: Es bedurfte erst eines spektakulären Ereignisses, um den bereits bestehenden Gedanken zur Gründung einer Lebensrettungsgesellschaft in die Tat umzusetzen.“ Am 28. Juli 1912 brach die Anlegestelle am Brückenkopf der Seebrücke im Ostseebad Binz auf Rügen. Über hundert Menschen stürzten ins Meer. 17 Menschen, darunter sieben Kinder, ertranken. Ein gutes Jahr später, am 19. Oktober 1913, wurde in Leipzig die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gegründet. Die Mitglieder machten es sich zur Aufgabe, Nichtschwimmern das Schwimmen und Schwimmern das Rettungsschwimmen beizubringen, um so den schrecklichen nassen Tod wirkungsvoll zu bekämpfen. So lautete dann auch ein langjähriger Slogan der DLRG: „Jeder Deutsche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer“. Auch wenn es zur damaligen Zeit in Weeze noch keine selbstständige DLRG Gruppe gab, war auch in unserer Gemeinde der Gedanke des Rettungsschwimmens nachweisbar schon seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lebendig. Bereits 1934 - die Schwimmer in Weeze wurden von der DLRG Kevelaer betreut - wurden unter der Leitung von Gregor Douteil aus Kevelaer erste Lehrgänge in der Weezer Badeanstalt an der Gocher Straße durchgeführt. Diese Rettungsschwimmlehrgänge wurden immer besser besucht und führten dazu, dass in den Vorkriegsjahren bei jedem Lehrgang ca. 30 bis 40 Menschen das Retten erlernen konnten.

Wie bei den meisten Vereinigungen kam durch die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg die Tätigkeit der Rettungsschwimmer zum Erliegen. Doch bereits 1948 wurden die Lehrgänge durch die Kevelaerer Lehrscheininhaber Kurt Ambrogi und Karl Boes wieder aufgenommen. Die beiden bildeten in Weeze etliche Rettungsschwimmer aus, und in so manchen Fällen konnten die Weezer Wasserretter Menschen vor dem sicheren nassen Tod bewahren.

Am 6. August 1955 war die Entwicklung dann endlich soweit vorangeschritten, dass in Weeze eine eigene DLRG Ortsgruppe gegründet werden konnte. Die Gründungsversammlung an diesem Tag stand unter der Leitung des damaligen DLRG Bezirksvorsitzenden, Gregor Douteil.

Neben über 30 Gründungsmitgliedern nahmen auch Gemeindeinspektor Brauers als Vertreter der Gemeinde und Captain Wood als Vertreter des Flugplatzkommandanten des damaligen Militärflugplatzes der Royal Air Force Laarbruch teil. Die Versammlung wählte Siegfried Sackewitz zum 1. Vorsitzenden, der das Amt bis 1959 innehatte und nach vier Jahren von Theo van den Bogard abgelöst wurde, der zehn Jahre, nämlich bis 1969, im Amt blieb. Von 1969 bis 1971 war dann Hans Hendriks 1. Vorsitzender der Weezer Rettungsschwimmer.

Nach der Eröffnung des Weezer Hallenbades am 3. August 1969 übernahm im Jahre 1971 Hans Mänche den 1. Vorsitz und leitete die Geschicke der Weezer DLRG. Unter ihm nahm die DLRG Ortsgruppe Weeze ihren bisher größten Aufschwung.

Von Anfang an sorgte er dafür, dass sich die heute noch existierende Rettungstauchergruppe zu einem wichtigen Standbein für den Verein entwickelte. Weiterhin wurden damals zahlreiche Kontakte zu verschiedenen DLRG Ortsgruppen, zu den „Reddingsbrigaden“ in den Niederlanden und den Schwimmern der Royal Air Force auf Laarbruch geknüpft. Dies führte zu den internationalen Weezer Schwimmwettkämpfen.

Bereits 1973 wurde - als Rahmenprogramm für diese Schwimmwettkämpfe - das DLRG Wiesenfest in der Gemeinde Weeze ins Leben gerufen. Bis heute wird es im Sommer jeden Jahres zusammen mit der Weezer Bevölkerung gefeiert.

Am 29. Juli 1974 hatte die DLRG Rettungstauchergruppe ihre bisher schwierigste und schrecklichste Bewährungsprobe zu bestehen. Während eines Ferienaufenthaltes mit der DLRG Jugendgruppe im österreichischen Zell am See wurden sie zur Hilfe bei der Bergung - von Kindern einer Jugendgruppe aus Limburg an der Lahn - aus der Kitzlochklamm angefordert. Die Kinder waren von einer einstürzenden Brücke mit in die Tiefe gerissen worden. Leider konnten acht der Kinder nur noch tot, drei davon von den Weezer DLRG Tauchern, geborgen werden.

Ebenfalls Anfang der siebziger Jahre arbeitete der damalige Vorstand an Plänen zur Errichtung eines DLRG Vereins- und Schulungshauses. Nach über 3000 freiwilligen Arbeitsstunden konnte das Haus nach zweijähriger Bauzeit am 3. Juli 1976 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Damit steht den DLRG-Mitgliedern in Weeze auch heute noch ein eigenes Club- und Schulungsheim zur Verfügung.

Dank der guten Trainingsmöglichkeiten im Weezer Hallenbad wurde es möglich, dass die Weezer Rettungsschwimmerinnen und –schwimmer Bundesmeister-, Landesmeister- und zahllose Bezirksmeistertitel erringen konnten. Der Name der DLRG Ortsgruppe Weeze und damit auch der Name der Gemeinde Weeze hat dadurch bis heute bundesweit einen guten Klang. Die Weezer Schwimmsportler waren damals ein echter Werbeträger für ihre Heimatgemeinde.

Als der DLRG Bezirk Kreis Kleve entschied, im Katastrophenschutz aktiv mitzuarbeiten, wurde in Weeze die Anschaffung des ersten Einsatzwagens mit der dazugehörigen vollständigen Rettungsausrüstung beschlossen. Dadurch wurde es möglich, dass die Weezer DLRG bis heute mit ihrer Rettungstauchergruppe aktiv im Katastrophenschutz des Kreises Kleve eingebunden ist. Seit Bestehen der Gruppe wurden von den Taucherinnen und Tauchern bei ihren Einsätzen 19 Personen in den kalten Fluten gesucht und leider nur noch tot aus dem Wasser geborgen.

Außerdem werden die Weezer DLRG Taucher immer wieder von der Polizei und der Rettungsleitstelle des Kreises Kleve zu Sachbergungen angefordert. Dabei beförderten sie in den letzten Jahren zwölf PKW, mehrere Motorräder, diverse andere Gegenstände und sogar einen Tresor aus den dunklen Tiefen der Seen wieder ans Tageslicht. Darüber hinaus wurden etliche Absicherungs- und Arbeitseinsätze gefahren.

Norbert Fries war erster Jugendwart der DLRG Ortsgruppe Weeze. Mit ihm begann die erfolgreiche Jugendarbeit bei der Weezer DLRG. So fährt der Nachwuchs nun schon seit über 30 Jahren in jedem Sommer ins Ferienlager. Neben der umfangreichen eigenen Jugendarbeit machen die jungen „Wasserratten“ regelmäßig bei Bezirks- und auch Landesjugendtreffen mit und beteiligen sich auch sonst rege am Vereinsleben. In den 80er Jahren wurde das Landesjugendtreffen mit über 400 Teilnehmern in Weeze durchgeführt. Die DLRG Jugendlichen aus dem gesamten Landesverband Nordrhein übernachteten in der  Hanns-Dieter-Hüsch-Schule die damals noch Johannesschule hieß.

1980 wurde die DLRG Ortsgruppe Weeze zum ersten Mal Festgebender Verein der Weezer Kirmes. Festkettenträger war der 1. Vorsitzende Hans Mänche. Zu seinen Adjutanten wurden Schatzmeister Werner Valentin und Geschäftsführer Peter Brookes ernannt.

1990 stellten die Rettungsschwimmer zum zweiten Mal den Festkettenträger und wurden erneut Festgebender Verein. Diesmal wurde die hohe Ehre dem damaligen 2. Vorsitzenden, Matthias Schwartges, zuteil. Seine Adjutanten waren Helmut Langenberg, der zu dieser Zeit Jugendvorsitzender war, und Schatzmeister Winfried Cox.

1992 legte Hans Mänche sein Amt nieder und wurde von Frank van de Locht abgelöst, der bis 1996 die Ortsgruppe leitete und dann die Aufgabe in die Hände von Helmut Langenberg legte.

In diese Zeit fiel einer der schwersten Rückschläge für den so rührigen Verein. Nach der jährlich durchgeführten Grundreinigung im Weezer Hallenbad zum Jahreswechsel 1995/96 geschah das Unfassbare. Bei der Wiederbefüllung des Schwimmbeckens im Januar 1996 wurde eine Undichtigkeit festgestellt. Das Bad verlor ständig eine größere Menge Wasser und konnte zunächst nicht wieder geöffnet werden. Gutachter stellten neben dem bestehenden Schaden noch eine erhebliche Schadstoffbelastung durch PCB fest und sagten voraus, dass in der Zukunft weitere kostenaufwändige Reparaturen notwendig würden. Da die Reparatur- und Sanierungskosten zu hoch waren, beschloss die Gemeinde Weeze, das Bad geschlossen zu lassen und schließlich ersatzlos abzureißen. Im Sommer 1998 rückten dann die Bagger an und vollführten ihr trauriges Werk.

Was macht ein Verein, der sich das Rettungsschwimmen auf seine Fahnen geschrieben hat, wenn ihm keine Schwimmmöglichkeiten am Ort zur Verfügung stehen? In kurzer Zeit sanken die Mitgliederzahlen von über 600 Mitgliedern auf unter 400. Erste in letzter Zeit gelang es, die Mitgliederzahlen wieder etwas zu steigern, sodass sie sich auf mittlerweile ca. 400 eingependelt haben. Natürlich musste für die fehlenden Übungsmöglichkeiten in Weeze Ersatz geschaffen werden, insbesondere für die Jugend und für die aktive Einsatzgruppe, die Rettungstaucher. Nach kurzer Zeit konnte erreicht werden, dass für die Kinder und Jugendlichen der Weezer DLRG an jedem Samstagmorgen ein Bus über Wemb nach Kevelaer zum Hallenbad und nach der Übungsstunde wieder zurückfährt. Die Mitglieder der Tauchergruppe fahren mit eigenen PKW Sonntagmittags zu ihrer Übungsstunde ins Kevelaerer Hallenbad. Wenn auch die Weezer Nachwuchsschwimmer immer wieder an Rettungswettkämpfen teilnehmen, kann bei nur einer Trainingsstunde pro Woche natürlich nicht an die großartigen Erfolge der 80er und 90er Jahre angeknüpft werden. Damals konnten die Weezer Rettungsschwimmsportler bis zu viermal wöchentlich trainieren. Trainieren natürlich aus Freude am sportlichen Erfolg, trainieren aber in erster Linie, um für den Einsatz fit zu sein.

In den nunmehr über 50jährigen Weezer DLRG Geschichte wurden von den Rettungsschwimmern nachweisbar über 50.000 Wachstunden in den ehemaligen Weezer Bädern zur Unterstützung der Schwimmmeister geleistet. Mehr als 1.000 Weezer Bürger wurden in dieser Zeit in den Fertigkeiten des Rettungsschwimmens unterwiesen. Mehrere von ihnen, darunter auch verschiedene Mitglieder der Weezer DLRG, mussten dieses Können bereits im Ernstfall anwenden und konnten erfolgreich helfen. Die Retter haben still und ohne viel Aufheben die größte Tat getan, die Menschen vollbringen können. Sie haben anderen Menschen das Leben gerettet.

Im Frühjahr 2006 übernahm Stefan Kattelans die Leitung der DLRG Ortgruppe Weeze. Im selben Jahr beendete die DLRG Ortsgruppe Weeze ihr Fest- und Jubiläumsjahr – sozusagen als Höhepunkt – als Festgebender Verein der Weezer Kirmes. Die DLRG Ortsgruppe Weeze e. V. war damit zum dritten Mal in ihrer Geschichte Festgebender Verein. Stefan Kattelans trug die Festkette und Gerald Fries sowie Klaus Mänche standen ihm als Adjutanten zur Seite.

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde Klaus Mänche mit überwältigender Mehrheit zum neuen Ortsgruppenleiter gewählt.

Die wichtigsten Standbeine hat die DLRG Weeze heute in ihrer äußerst aktiven Tauchergruppe, in der Erste Hilfe Ausbildung, im Schwimmtraining für die Kinder und Jugendlichen und in der Jugendarbeit. Diese Arbeit zu festigen und weiter auszubauen gehört auch für den heutigen Leiter der DLRG Ortsgruppe Weeze zu den wichtigsten Zielen.

Natürlich weiß er, dass auch die Geselligkeit und die Kameradschaftspflege nicht zu kurz kommen dürfen. An jedem Freitagabend treffen sich die Mitglieder der DLRG im eigenen Vereinsgebäude, um in gemütlicher Runde zu klönen. Außerdem gibt es neben einer Hobbyfußballmannschaft einige DLRG Frauen, die sich regelmäßig zum Fahrradfahren treffen. Die Familienfeiern im Verein, wie zum Beispiel das jährliche Osterfrühstück, Weihnachts- und Silvesterfeiern sowie andere Aktivitäten, sind unter den Mitgliedern nach wie vor – und das schon seit vielen Jahren – sehr beliebt.

Seit bestehen der DLRG ist die Zahl der Ertrunkenen deutschlandweit über Jahrzehnte kontinuierlich zurückgegangen. Erst in den letzten Jahren stiegen sie in der gesamten Bundesrepublik wieder an. Diese traurige Entwicklung geht damit einher, dass immer mehr Kommunen aus Kostengründen ihre Bäder schließen, sodass die Rettungsschwimmer dort keinen Nichtschwimmern mehr das Schwimmen beibringen und keine Schwimmer mehr zu Rettungsschwimmern ausbilden können. Der Zusammenhang zwischen Bäderschließungen und dem Anstieg der Todesfälle durch Ertrinken wird besonders deutlich, wenn man die Statistiken liest. Danach sind insbesondere kleine Kinder im schulpflichtigen Alter die betroffenen Opfer. Wo wegen geschlossener Bäder kein oder nur noch ein stark eingeschränktes Schul- und DLRG-Schwimmen möglich ist, bleibt über kurz oder lang nicht aus, dass die Gefährdung unserer Kinder dramatisch zunimmt.

In Weeze werden nachweislich seit über 70 Jahren Rettungsschwimmer ausgebildet. Einer der größten Wünsche der Weezer Rettungsschwimmer, den sie sicher mit den zahlreichen Schwimmsportfreunden unserer Heimatgemeinde teilen, ist der Bau eines neuen Hallenbades, um an die großen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und den nassen Tod weiter Paroli bieten zu können. Die Nachfrage in der Bevölkerung ist jedenfalls vorhanden.  

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